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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. uncounted

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Dunenkuste der Nordsee bei Norderney. Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag. Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.

2. Für Präparandenanstalten - S. 92

1912 - Breslau : Hirt
92 C. Länderkunde. Durch die in dem Nördlichen Landrücken vorhandenen Niederungen brach das Wasser sich Bahn und schuf so die Unterläufe der Oder und Weichsel, die in ihrem Lauf große Ähnlichkeit haben. Nachdem im Gebiet der alten Flußläufe jahrtausendelang ein unwirtliches Nebeneinander von Sand und Sumpf bestanden, schuf die rastlose Tätigkeit der Herrscher Preußens durch Trockenlegung und Äanalbau andere Verhältnisse. Durch Friedrich Wilhelm I. wurde das Havelläudische Luch entwässert, wodurch ein vortreffliches Wiesenland gewonnen wurde. Au den höher ge- legenen Stellen wurde der Ackerbau ausgenommen. Eine großartige Schöpfung war die Trockenlegung und Rodung des Oderbruches durch Friedrich den ö9. Straße des Dorfes Leipe im Spreewalde. Der Tpreewald bestand früher meist aus Eichen. Diese sind gerodet, und der weit gröhere Teil des Waldes ist in vorzügliche Wiesensluren, in Gemüseäcker und Gärten verwandelt. Im Rest des Waldes herrscht die Erle, auch Esche und Weide gedeihen üppig. Jedes Gehöft nimmt meist eine Insel ein. Die von Schlingpflanzen umrankten Wohnungen sind Blockhäuser mit Strohdächern. Großeu, der stolz sagen konnte: „Hier habe ich eine Provinz erworben, für die ich keine Soldaten zu halten brauche." Nach dem Siebenjährigen Kriege unternahm der König die Kultivierung des Netze- und Warthebruchs, wo eine völlig veränderte Gegend entstand: die Stadt Bromberg, die jetzt 58 000 E. zählt, war damals ein elender Ort mit 500 E. Die Kulturarbeit setzte sich fort in den die Oder und Elbe verbindenden Kanälen, von denen der Große Kurfürst 1650 mit dem Müllrofer Kanal den ersten angelegt hatte, liberall wurden alte Flußläufe benutzt. Der Bromberg er Kanal verband Brahe und Netze, und dadurch wurde der Wasserweg geschaffen, auf dem das Holz der russischen Wälder nach dem Innern Preußens gelangen konnte. Der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, an ihm liegt Ebers- walde mit einer Forstakademie. Zweimal werden die Havelläuse verbunden

3. Für Präparandenanstalten - S. 239

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 3. Australien und Polynesien. 239 Die artenreichere australische Vogelwelt hat sich ebenfalls in eigener Rich- tung entwickelt (schwarze Schwäne, weiße Adler, Papageien, Emu-Strauße). Die Singvögel, Fische und besonders sämtliche Haustiere (Schafe) sind erst seit der ersten europäischen Niederlassung (1788) vertreten. K 373. Bewohner. Die Urbewohner, die Anstralneger, von dunkelbrauner Hautfarbe, konnten trotz ihrer guten geistigen Begabung bei dem Mangel an Quellen und einer so beschränkten Pflanzen- und Tierwelt über ein höchst dürftiges Leben nicht hinauskommen. Fische, Muscheln, eßbare Wurzeln und Baumfrüchte, dazu die Erträgnisse der Jagd bilden ihre Nahrung. Ohne feste Wohnsitze schweifen sie in Horden im Innern umher. Zur Herstellung ihrer Wohnung befestigen sie biegsame Stäbe an beiden Enden im Boden und bedecken sie mit Blättern. Eigentümlich ist eine ihrer Waffen, der Bnmerang, ein knieförmig gebogenes Wurfholz, das nach einem Fehlwurf zum Jäger zurückkehrt. Die weiße Bevölkerung beträgt etwa 5 Mill; die Zahl der Anstralneger ist nur noch ganz gering. § 374. Der Südosten bildet in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu dem übrigen Gebiet. Der regenspendende Wind ließ einen geschlossenen Wald auskommen, der Bauholz liefert, Schalten bietet und die Landschaft ver- fchönt. Hier barg der Boden Goldschätze, die die Einwanderer anzogen. Der von 30 kommende Regen gibt Gelegenheit zum Betrieb einer ein- träglichen Viehzucht im großen (§ 375). Darum haben sich die Europäer dieses Teiles bemächtigt und ihm ein europäisches Ansehen gegeben. 125. Artesischer Brunnen in Australien. Die australische Steppe wird nach dem Innern zu immer weiter der Kultur gewonnen durch Artesische -vrunnen, d,^ den dürren Boden in Ackerland oder in saftige Weideflächen verwandeln und Trinkwasser liefern, on Queensland ist eine riesige Zahl solcher Brunnen erbohrt, teilweise aus groher Tiefe.

4. Für Seminare - S. 59

1912 - Breslau : Hirt
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 59 (Grünlandsmo or), meist mit grasartigen, kalkliebenden Gewächsen, Riedgräsern und Binsen, bestanden. Wenn der Boden durch weitere Ausnutzung arm an Pflanzen- Nährstoffen wird, namentlich an Kalk, so entwickelt sich aus dem Flachmoor das in der Mitte flachhügelig gewölbte Hochmoor (Bild 41, 42). An seiner Bildung hat hauptsächlich das Torfmoos (Sphagnum) einen großen Anteil. Hochmoore entstehen an wässerigen oder sumpfigen Örtlichkeiten mit Kalk- oder Nährstoff- armem Boden auch ohne die Unterlage eines Flachmoors. Am verbreiterten von den beiden Arten des Moors sind die Hochmoore. Sie bedecken in Norddeutschland und in Irland große Strecken. Am Niederrhein sind Flachmoore nicht selten. Im allgemeinen ist die Moorbildnng räumlich auf die gemäßigte Zone be- schränkt. In den Tropen, wo die Verwesung infolge der Hitze sehr rasch vor sich geht, treten die Moore nur in dem kühlern Klima der Gebirgswelt auf. — Torf, Braunkohle, Steinkohle, Anthrazit und endlich Graphit stellen verschiedene, zeitlich aufeinanderfolgende Stufen des Verkohlungsprozeffes dar. c) Geologische Tätigkeit von Tieren. Die durch das Tierleben bewirkten geologi- schen Veränderungen bestehen zum weitaus größten Teile in der Anhäufung tieri- scher Überreste auf dem Boden des Meeres. Un- zählige tierische Organismen sind im Verein mit mikro- skopisch kleinen Vertretern der Pflanzenwelt unablässig an der Arbeit, auf dem Boden und in den oberen Waffer- schichten des Meeres geolo- gische Formationen zu schaffen. Von den 300 Mill. qkm Meeresbodenfläche nicht kontinentaler Bedeckung scheint nur die kleinere Hälfte dem anorganischen Tiefseeton anzugehören; die größere Hälfte bedeckt organischer Tiefseeschlamm, der zu 60 bis 80°/0 aus den Resten von Kalk- und Kieselschalen tragenden Tierchen besteht (vgl. § 52). d) Korallenriffe. Die bekanntesten und vielleicht auch die tätigsten unter den Arbeitern des Meeres sind die risfbildenden Korallen, kalkabsondernde Tier- chen, die, zu Stöcken vereinigt, mächtige Bauten bis nahe an den Meeresspiegel aufführen (Bild 44). Zu den Lebensbedingungen der Korallen gehört salzreiches, nicht zu kaltes Meerwasser, das durch Strömung und Wellenschlag für stete Nahrungszufuhr sorgt. Daher sind die Riffkorallen an die Tropenmeere, und zwar an deren obere Schichten gebunden. Es scheint, daß sie unter 40 bis 60 m Tiefe absterben und Temperaturen unter -^-20° nicht ertragen. Die Korallenbauten treten in verschiedenen Formen auf: als Küsteuriffe, die sich unmittelbar an die Küste anschließen, als Wallriffe, die durch einen mehr oder weniger breiten, freien Kanal (Lagune) von der Küste getrennt sind, als jf ffiv, Laqun-ca y S traiulrilt Vallriff -Atoll Korallenbauten (aus der Vogelschau). Stranäriff Slntncfrift Iväßrift tt Lamme. 1, aaan e> ttvaurift i Jml t .Lagune tt Jtoil il 43. Korallenbauten (Seitenansicht).

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 109

1896 - Breslau : Hirt
Die oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzumwallung. 109 einzogen; doch verdanken fast alle ihre jetzige Größe der reichen Entwickelung des Gewerblebens. b) Die westlichen Grenzgebirge der Ebene sind die Vogesen oder der Wasgenwald, die Haardt und das Pfälzer Bergland. 1. Von der Burgundischen Pforte an erstreckt sich der Wasgenwald, von der rheinischen Bevölkerung die Vogesen genannt,*) aufs reichste mit Nadelholz bestanden, nach N. Seine höchste Erhebung hat er in dem gipfelreicheren, ans kristallinischem Urgestein bestehenden S., wo der Sulzer Belc&eu fast 1450 in emporsteigt. Der niedere n. Teil besteht fast nur aus Sandstein und bildete ursprünglich eine zusammenhängende Hochfläche; diese ist aber dnrch die ausnagende Thätigkeit des Wassers vielfach verwaschen und zerklüftet, und die Flüsse strömen nicht selten zwischen schroff ansteigenden Felsuferu dahin. Ten Hauptverkehrsweg im niederen Wasgau bildet das Thal der Zorn, dnrch das die Eisenbahn nach 'Metz und der Rhein-Marne-Kanal laufen, wie durch die Burguudische Pforte ebenfalls ein Schienenweg und der Rhein-Rhöne- Kanal. Die Franzosen haben die Burgundische Pforte durch ihre stärkste Grenz- festung Belfort**) zu schließen versucht, wir Deutschen bewachen vor allem die Thäler der mittleren Vogesen durch unser gewaltiges Bollwerk Straßburg. 2. Die n. Fortsetzung der Vogesen ist die Hochfläche der Haardt***), die ebenfalls großenteils aus Sandstein besteht und bis zu 700 in ansteigt. Der w. Teil hat dürftigen Boden, ist aber im Saargebiete reich an Steinkohlen, daher auch gewerbreich. Nach Osten fällt die Haardt steil nach der oberrhei- nischen Ebene ab. Hier reift die Frucht der Edelkastanie und herrlicher Wein. 3. An die Haardt schließt sich int N. die Einsenknng von Kaiserslautern— Saarbrücken, in der die „Kaiserstraße" nach Metz führt. Jenfeit dieser Senke erhebt sich das buchenbewaldete Bergland des Donnersberges oder das Pfälzer Bergland, meist Basalt und Porphyr, mit dem Königstuhle (700 in). Das Pfälzer Bergland birgt Steinkohlen und Erze, seine ö. Abhänge prangen im Schmucke edler Kastanien und Reben. c) Den östlichen Grenzwall der oberrheinischen Tiefebene bilden Schwarzwald, Neckarbergland, Odenwald und Spessart. 1. Vom w. Laufe des Oberrheins im S. bis zu einer von Rastatt aus n.ö. verlaufenden Linie im N. ragt dem Wasgenwald gegenüber der Schwarzwald empor, nächst dem Riesengebirge das stattlichste unserer Mittelgebirge, benannt nach seinen dunklen Tannenwäldern, deren Ausnutzung seit langem den wichtigsten Erwerbszweig der Bevölkerung bildet. Durch den südlichen Teil führt der Höllenpaß über das Gebirge. Hier hat dieses seine mächtigste Erhebung; der Feldberg erreicht fast 1500 in, der w. nahe gelegene Belchen überschreitet 1400 in. 2lnf der Westseite des Gebirges hat vermöge der Turbinen treibenden Kraft der zahlreichen Gebirgsbäche eine ausgedehnte Web-Jndustrie Platz gegriffen; auf dem Hochlande hingegen und an der wasserärmeren, weil im „Regenschatten f)" liegenden Ostseite fehlt diese Triebkraft, und das Volk ) Der Name „Vogesen" ist eine Umbildung aus der lateinischen Bezeichnung Vösggns, französisch Vosges js ist stumm]. — S. Bilderanhang S. 176. **) Daher nennen sie diese Senkung »1a trouee de Beifort« [beföt]. "Das Wort „Haardt" ist desselben Ursprungs wie „Harz". Beide Wörter be- deuten „Wald". t) S. Heft 3, S. 4.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 16

1896 - Breslau : Hirt
16 Außereuropäische Erdteile. Australien. Land*). Dieses 1884 erworbene Schutzgebiet des Deutschen Reiches ist halb so groß wie das Königreich Preußen und zählt etwa 110000 E. Die Eingeborenen liefern so gut wie gar keine Erzeugnisse für den Handel. Mit fremden Arbeitern bauen die Deutschen die tropischen Nutzpflanzen, namentlich Baumwolle, Tabak und Kaffee, mit Erfolg an. Friedrich Wilhelms-Hasen ist Sitz der Verwaltung. d) Der deutsche Bismarck-Archipel. Die Inseln sind überwiegend durch den Vulkanismus**) entstanden, enthalten noch thätige Feuerberge, die aber Brockenhöhe nicht erreichen, und vulkanisches Trümmergestein, mit Korallen- kalk gemengt, wie auch die Küsten breit von Korallenriffen umsäumt sind. In dem höheren Teile -üppiger, hochstämmiger Urwald, an den Küsten die ungesunden Mangrove-Waldnngen. Die prächtig bunte Vogelwelt erinnert an Neu-Guinea. Seine bedeutendsten Inseln sind Neu-Pommern und Neu-Mecklenburg. Die frenudliche Bevölkerung Nen-Pommerns leistet den deutschen Pflanzern gute Dienste, so daß Kcpra***) stark ausgeführt werden kann. — Die Bewohner von Neu-Mecklenburg sind kräftig, kriegerisch, Gesang liebend und fleißig, aber durch Mißbrauch vou feiten weißer Händler mißtrauisch geworden. e) Die Salomen-Inseln.f) Die n.w. gehören zu Deutschland, die übrigen zu England. Auch bei der Bildung dieser Inseln hat der Vulkanis- mus eine große Rolle gespielt, hier aufbauend, dort zerstörend. Einige Gipfel, von denen einer zu 2400 m aufsteigt, sind noch in geringem Maße thätig. Die Berge sind mit Urwald bedeckt, der Boden ist fruchtbar. Breite Korallenriffe bauen sich weit ins Meer hinaus, aber nicht einmal die Küste macht Europas emporgeschwungen und erst nachdem es sich auch eine Seemacht geschaffen hatte, war es ihm möglich, australische und afrikanische Ländergebiete zu erwerben. So entstanden 1884 die ersten deutscheu Schutzgebiete, die in den folgenden Jahren derartig erweitert wurden, daß die gegenwärtigen Besitzungen des Deutschen Reiches seine füusfache Größe umfassen. Diese Kolouieeu sind — wie auch die der audereu Staaten — dreifacher Art: Ackerban-Kolonieen, wenn Angehörige des Deutschen Reiches, die in der Heimat das gewünschte Fortkommen nicht finden, in den Gebieten der gemäßigten oder in hochgelegeueu Gegenden der heißen Zone ein Stück Land erwerben, das sie selbst bebauen und auf dem sie sich dauernd ansiedeln. Plantagen-Kolonieen, wenn das Tropenklima den Deutschen au dauernder Niederlassung hindert, derselbe daher durch die Arbeitskraft der Eingeborenen für deu Verbrauch des Mutterlandes oder für den Weltmarkt weite Flächen mit Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr, Tabak und audereu wertvolleu tropifcheu Nutzpflanzen bestellt. Handels-Kolon ieen, wenn deutsche Kausleute deu Austausch heimischer Wareu gegen Erzeugnisse des Koloniallandes vermitteln- *) Siehe Bilderanhang S. 76. **) Vulkan-Inseln sind aus der Tiefe des Meeres aufgestiegene Vulkaue und stets hoch. ***) Die zerschnittenen und getrockneten Kerne der Kokosnüsse. Aus ihnen wird Öl, Seife und Butter bereitet, während der Rest als Viehfutter dient. 1°) Die spanischen Entdecker fanden einiges Gold vor und glaubten daher im biblischen Ophir, dem Goldlaude Köuig Salomos, zu sein.

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 106

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
106 Die fremden Erdteile- N eufundland (so groß wie Süddeutschland), bekannt durch den groß- artigen Stockfischfang, der jährlich 80 Mill. Mark einbringt. Die s- Striche des britischen Nordamerika w. vom Gebiet der großen kanadischen Seen find ein großes Waldgebiet, belebt von allerlei Pelz- tieren und durchstreift von indianischen Jägervölkern. Die Ebenen jen- seits des Baumwnchses, mit ihrer einförmigen Moosdecke das Seitenstück zur Tundra, sind von Eskimos bewohnt. Auch die große Halbinsel Lab- rador, welche mit England gleiche n. Breite hat, gehört zu diesen kalten Ländern der Erde. (Auf der Halbinsel Boothia Felir der magnetische N o r d p o l.) In dem.ganzen weiten Wald- und Polargebiet unterhalten die Engländer nur wenige befestigte Handels-Stationen. 3. Die Vereinigten -Staaten von Amerika, auch die Union genannt, umfassen das ganze mittlere Gebiet von Nordamerika, vom Atlantischen bis zum Großen Ozean. Aus 9,2 Mill. qkm wohnen 5072 Mill. Menschen, d. h. auf einer Fläche, die an Größe Europa fast gleich kommt, wohnen etwas mehr Leute, als im Deutschen Reiche.. Dennoch ist die Union nicht nur der größte, sondern auch der bevölkertste und mächtigste Staat Amerikas. g,) Die natürliche Beschaffenheit des Landes läßt bei einer Durchwanderung desselben von Ozean zu Ozean drei Haupt- gebiete unterscheiden: 1. das östliche Küstenland, 2. die Tief- ebene des Mississippi und 3. das G e b i r g s - und Hoch- land des Westens. Das östliche Küstenland erstreckt sich vom Meere bis zu den Parallelketten der Alleghanies (älligännis). Es ist größtenteils Tief- land, wohlbewässert, waldreich und fruchtbar. Im f. Küstenlands gedeihen bereits Baumwolle, Zuckerrohr und andere tropische Kulturpflanzen. Die A l l e g h a n i s sind reich an Steinkohlen, Eisen und Petroleum und dadurch für die Industrie jener Gegenden von größter Bedeutung. D i e T i e f e b e u e des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mejieo ausmündet. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader dieses weiten Tieslandgebietes. Mit dem Missouri bildet er deu längsten Strom der ganzen Erde. Der bedeutendste und schönste der linken Nebenflüsse ist der Ohio (oheio), die Mündung des Mississippi ist eine eigenartige, weit ins Meer vor- geschobene Deltabildnng. — Im 0. ein großes Ackerbaugebiet, wird das Tiefland w. vom Mississippi abseits der Flußthäler immer trockener. Hier breiten sich die baumlosen Ebenen, die Prärieen aus, ehedem die Heimat großer Bisonherden und kriegerischer Jndianervölker- Heute hat das westwärtsschreitende Kulturleben die Bisonherden verdrängt und die Indianer auf immer enger werdende Gebiete eingeschränkt. Das westliche Gebirgsland besteht aus zwei von 8. nach N. streichenden Hochgebirgen, den wildzerklüfteten F e l s e n g e b i r g e n und der reich bewaldeten S i e rr a N e v a da. Die Gipfel der Gebirge erreichen die Höhe des Montblanc und ragen in da5 Gebiet des ewigen Schnees. Zwischen beiden Gebirgen dehnt sich eine 1000 in^hohe Hochfläche aus, wasserarm bis wüftenartig und reich au Salzseen- Für die Kultur dieses Landes hat die schwärmerische Religionsgesellschaft der Mormonen viel geleistet. b) Di e Bevölkerung besteht der weitaus größeren Mehrzahl nach aus A n g l o - A m e r i k a n e r n, d. h. Nachkommen der britischen Einwanderer. Das amerikanische Englisch ist daher die Sprache der Regierung und des ganzen öffentlichen Lebens. Zerstreut oder auch in einzelnen Städten mehr vereinigt leben 7—8 Mill. Deutsche im Gebiete der Union. Die Anzahl der Farbigen (Meger und Mulatten,

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 141

1911 - Trier : Lintz
Die Menschenwelt. 141 gegenden, wo auch das Pflanzenleben die großartigste Entfaltung zeigt. Je näher den Erdpolen oder je höher über dem Meeresspiegel ein Gebiet liegt, um so mehr schwindet mit dem Pflanzen- auch das Tierleben. Bedeutung der Bewegungsfreiheit. Das Tierleben unterscheidet sich jedoch vom Pflanzenleben dadurch, daß seine Entwicklung außer^an Nahrung und Klima noch an andere Daseinsbedingungen geknüpft ist. Die Tiere verlangen Bewegungsfreiheit, die meisten Arten eine sehr bedeutende. Das reichste Tierleben hat in den Tropen nicht der Urwald, der die üppigste Entfaltung der Pflanzenwelt darstellt, aber infolge seiner dichten Bewachsuug und seines Dunkels die Fortbewegung sehr erschwert, souderu die lichte, baumarme, aber grasreiche Savanne, die eine fast schrankenlose Bewegungsfreiheit gestattet. Tiergeographische Provinzen. Jede Beschränkung der Be- Wegungsfreiheit der Tiere hemmt die Entwicklung und Verbreitung gewisser Tierarten. Die Wüste Sahara vermochten die Bären nach 8 hin nicht zu überschreiten. Je mehr die Ausbreitung der Tiere gehemmt war, desto ungleicher wird das Tierleben zweier Länder fein. V!. Die Menschenwelt. 1. Die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen. Der Mensch will leben. Er muß deshalb für N^ah^rnng, Kleidung und Wohnung sorgen. Die vielerlei Arbeiten, die er hierzu verrichten muß, faßt mau unter dcn Namen „Wirtschaftliche Tätigkeit" zusammen. Um in dieser tüchtig zu werden, haben sich die Menschen bestimmten Berufen (Arbeitszweigen) zugewandt. Das wirtschaftliche Leben der Menschen ist also sehr vielgestaltig. a) Die Gewinnung 6er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht und Bergbau. Es sind zunächst die Berufe zu unterscheiden, die sich mit der § 82. Gewinnung von Nahrungsmitteln und der gewerblichen Rohstoffe befaffen. Diese Berufszweige sind Ackerbau (Anbau überhaupt), Viehzucht (nebst Jagd und Fischfang) und Bergbau. Ackerbau und Viehzucht faßt man auch unter dem Namen „Landwirtschaft" zusammen. Ackerbau. Nach den Gegenständen des Anbaues unterscheidet man Getreide-, Gras-, Kartoffel-, Zuckerrüben-, Flachs-, Hopfen-, Tabak-, Gemüse-, Obst-, Weinbau nsw.; nach den Örtlichkeiten des Anbaues unterscheidet man Feld-, Garten-, Wiesenbau, Forstwirtschaft usw.

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 52

1911 - Trier : Lintz
52 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Wein, Ausfuhr 12), Bulgarien (Einfuhr 6, Ausfuhr 16) und Marokko (Einfuhr 10, Ausfuhr 2 Mill. Mark) ist der Handelsverkehr nicht unbedeutend. Mit den sämtlichen Mittelmeerländern betrug dieser i. I. 1908 540 Mill. Mar! iu der Einfnbr und 560 in der Ausfuhr, zusammen also 1100 Mill. Mark. 4. Der Sudan und Has Kongobecken oöer das tropische Ä)estasrlka. (4. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. An das dürre Nordafrika schließen sich nach 8 Landschaften an, in denen eine große Wärme und eine größere Regenmenge eine viel üppigere Entfaltung des Pflanzenlebens hervorrufen. Mit der Annäherung an den Äquator nimmt, weil die Trockenzeiten kürzer, die Regenzeiten aber länger und die Regenmenge größer wird, die Üppigkeit des Pflanzenwuchses immer mehr zu. Die baumbesetzten Grassavannen des Sudan bildeu den Übergang zu den Urwaldgebieten der Küste, wie dem Kamerunwalde, und zu dem riesigen Urwaldgebiete des Kongo. In diesen Urwald- gebieten hat die Natur ungeheure Pflanzenschütze aufgespeichert. Durch den Plantagenbau vermag der Mensch diese Schätze zu er- halten und zu vermehren. Als die wichtigsten Gewächse des afrikanischen Urwaldes sind die Ölpalme und die kautschukliefernden Gewächse zu bezeichnen. Aus diesen Gewächsen hat namentlich der frühere Kongo- staat, die jetzige belgische Kongokolonie, große Einnahmen gezogen. Auch au wertvollen Holzarten sind die Urwaldgebiete reich. Unter den Kulturen der Eingeborenen haben für den Handel der Erdnuß-, Baumwoll- und Maisbau die größte Bedeutung oder doch die meisten Aussichten für die Zukunft. In der Kolanuß besitzt der Sudan ein wichtiges Erzeugnis für den Handelsverkehr unter den Sudanvölkern selbst. Für den Plantagenbau der Europäer ist neben der Kultur der Ölpalme und der Kautschukpflanzen auf gutem Boden besonders Kakao, wie an Kameruu-Gebirge in der deutschen Kolonie Kamerun, in Britisch-Westasrika und in Portngiesisch-Weftafrika, eine aussichtsreiche Kultur. Iu der englischen Goldküsten-Kolonie hat sich diese schwierige Kultur mit Erfolg sogar zu eiuer Eingeborenen-Kultur entwickeln lassen. Auch Kaffee, Tee, Sisalhauf und andere Kulturen dürften gute Aussichten haben. An den trockeneren Küstenstrecken Guineas ist die Kokospalme von den Portugiesen in früherer Zeit angepflanzt worden. d) Die Viehzucht. Die trocknen Hochflächen des Sudan, auch im Hinterlande der deutschen Kolonien Togo und Kamerun, sind vor allem zur Viehzucht geeignet. Bei vielen Völkern tritt diese

10. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 16

1912 - Breslau : Hirt
16 B. Landschaftsgebiete. § 39—41 § 39. § 40. § 41. Die Wasserkräfte der vogtländischen Flüsse werden in hohem Maße der Industrie dienstbar gemacht. Die ehemaligen Floß graben haben heute keine Bedeutung mehr. An einigen Stellen, z. B. bei Falkenstein, hat man Talsperren errichtet, um eine für die Industrie sehr wichtige gleichmäßige Wasserführung der Flüsse zu erzielen und die Hochwasser- gefahr zu beseitigen. Die Stadt Plauen hat für ihre Wasserversorgung im Syratal eine Sperre gebaut. Pflanzenkleid, Landwirtschaftund Viehzucht. Charak- teristisch für das Vogtland ist der Wechsel zwischen Wald, Feld und Wiese. Große,aus- gedehnte Wälder finden sich im 8 und Xv, während im mittleren Vogtland zusammenhängende Waldgebiete fehlen, und Wiesen und Felder an ihre Stelle treten. Der Hauptbaum des Waldes ist hier die Fichte. Am waldreich- steu ist die Amtshaupt- mauuschaft Auerbach, in der sich der ausge- dehnte Schönecker Wald, ein Quellgebiet zahlreicher Flüsse, be- findet. Die Wälder bedecken etwa die Hälfte des Vogtlandes. Inmitten dieses Herr- Hhiprr Trnthnphiptpc; s. Triebtal, in der Nähe der Einmündung in die Elster. Da die Elster . a . Tf, in tiefeingeschnittenem Tale fließt, so haben auch die Nebenflüsse ihr Bett Iiegendleheniiarren eingesägt. Diese schmalen Täler mit den steilen Ufern, den großen Reiboldsgrün.alberts- Steinblöcken im Fluhbett, den dadurch bedingten Schnellen und kleinen bera und Carolaarün. Wasserfällen zeigen, was die Erosion selbst in hartem Gestein vermag, lassen aber auch erkennen, daß hier noch kein fertiges Gebilde vorliegt. Der Haupt- ackerboden des Vogtlandes ist verwitterter Tonschiefer, der freilich nur mittelmäßige Fruchtbarkeit besitzt. Es werden Roggen, Kartoffeln, Hafer und Gerste angebaut. Die gute Bewässerung läßt zahlreiche saftige Wiesen gedeihen, die ein Drittel des Bodens bedecken, und auf denen eine lebhafte Rindviehzucht blüht. Die Viehmärkte von Plauen sind sehr bedeutend.
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